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Beuten

Hier werden Hinweise zu verschiedenen Beuten aufgeführt und verlinkt.

Gemäss den Angaben von Agroskop werden in der Schweiz die Mehrheit der Bienen in Schweizerkästen gehalten, ca 15 % in Dadant Magazinen und 5% in anderen Magazinbeuten (Schätzung von mehr als 50% CH-Kästen).

Eine gute Einführung in die verschiedenen Beuten enthält die Präsentation der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau von 2018.

Eine umfangreiche Liste zu den Rähmchen findet man in Wikipedia.

Schweizer Kasten

Ansicht von hinten in den Schweizerkasten Seit 1900 wird der Schweizerkasten mit den heutigen Abmessungen in der Deutschschweiz im grossem Umfang eingesetzt. Der Schweizerkasten fasst 12 bis 16 hochformatige Brutwaben und 2 Honigräume mit der halben Höhe. Die Waben stehen quer zum Flugloch (Warmbau) und werden mit Deckbrettchen abgedeckt und hinten mit Fensterchen, eine in Holz eingefasste Glasscheibe, abgeschlossen. Das Volk wird von hinten bearbeitet, jede Wabe wird einzeln mit der Wabenzange aus dem Kasten gehoben.

Aussenansicht eines Schweizer Bienenhauses mit Schweizerkästen Das Bienenhaus ist Arbeits– und Lagerraum. Auch bei schlechter Witterung sind Arbeiten am Bienenvolk möglich. Material und z.T. auch Installationen für die Honigverarbeitung finden sich direkt hinter den Bienen im Bienenhaus. Die Möglichkeit die Schweizerkästen auch übereinander anzuordnen ermöglicht es viele Völker auf kleinem Raum zu halten.

Übereinanderliegende Schweizerkästen in einem Bienenhaus Da die Völker von hinten bearbeitet werden und somit vom Flugloch entfernt, verlaufen die Eingriffe ruhiger. Durch das Fenster kann die Volksentwicklung beobachtet werden ohne das Volk zu stören. Dank den hochformatigen Brutwaben lagern die Bienen schnell Honig in den Honigwaben ab, was dem Imker auch in mageren Honigjahren eine Honigernte beschert. Die Bienen vermögen den Honig im Schweizerkasten besser zu trocknen als in Magazinbeuten. Somit besteht weniger Gefahr von Honig mit zu hohem Wassergehalt. Bei Eingriffen müssen nur Waben und keine ganzen Zargen gehoben werden. Der Rücken des Imkers wird dadurch geschont.

Schweizerkästen sind meist teurer in der Anschaffung, schwerer und unhandlicher als Magazine. Da die Eingriffe von hinten erfolgen, müssen zum Erreichen der vordersten Wabe alle davorliegenden herausgenommen werden. Eine Durchsicht, wie auch die Entnahme der Honigwaben ist somit Zeitintensiver als in Magazinen. Neuimker ohne bestehendes Bienenhaus oder gewerbemässige Imker steigen vermehrt auf Magazine um. Als Kompromiss sind heute auch Magazine mit Waben im Schweizermass und Mini-Plus Beuten für die Königinnenzucht im Schweizermass (Grösse der Honigwabe) verfügbar.

Langstroth

Seite 165 aus dem Buch von Langstroth

  • Der amerikanische Mathematiklehrer Lorenzo Langstroth (1810 – 1895) entdeckt in den USA beim Studium der Bienen den Bee Space (Bienenabstand)
  • 1851 beschreibt er dies in seinem Buch On the Hive and the Honey-Bee
  • 1852 erhält er ein US Patent auf seinem Langstroth Magazin
  • Schätzungen gehen davon aus, dass heute bis zu 70% aller Magazine weltweit Langstroth Magazine sind.

Dadant

Der gebürtige Franzose Charles Dadant (1817 - 1902) entwickelt in den USA ab 1862 ein Magazin mit grossem Brutraum (Bruträhmchen 480 mm x 285 mm) und flachen Honigzargen:

  • Nur eine Brutzarge mit 10 Brutwaben für die Überwinterung
  • Eine Honigzarge mit 9 breiten Honigwaben wiegt maximal 20 kg
  • Honig kann in Radialschleuder gewonnen werden

Er übersetzt das Buch von Langstroth auf Französisch und legt damit die Grundlage für die Magazinimkerei in Frankreich (Dadant Blatt)

Dadant modifiziert

Sein Sohn Camille Pierre Dadant (1851 – 1938) „modifiziert“ die Länge der Rähmchen auf das Langstroth Mass (448 mm x 285 mm)

  • Gemeinsames Aussenmass der Magazine vereinfacht Lagerung und Transport
  • Die Zargen „Dadant modifiziert“ können bei Langstroth Magazinen eingesetzt werden und auch umgekehrt.

Die Firma „Dadant and Sons“ in Hamilton (USA) wird heute in der 7. Generation geführt und verkauft Imkerprodukte und Magazine!

Der Deutsche Karl Kehrli imkert als Bruder Adam im Kloster von Buckfast (England) und verwendet quadratische 12er Dadant modifiziert mit angepasstem Brutraum:

  • Zarge kann im Warmbau oder Kaltbau aufgesetzt werden
  • Honigzarge mit 11 Waben wird bis zu 24 kg schwer
  • Bei der Tracht genügen 6 Brutwaben für Pollen und Brut
  • Das Volk wird auf 7 – 9 Brutwaben überwintert (bis zu 4 kg/BW Futter ergibt 5 BW für 20 kg Futter)
  • Genügend Platz im Brutraum: Brutwaben nur verschieben und nicht aus der Zarge entfernen für Inspektion der Brut oder Weiselzellen

Dadant modifiziert 12er und 10er Magazinen finden neben den USA und England auch in Deutschland Akzeptanz.

Die 10er Dadant modifiziert Magazine können mit den Aussenmassen 425 x 515 kompatibel zu Langstroth, aber auch zu Zander oder DNM gebaut werden.

Für 12er Dadant modifiziert sind auch halbierte Honigzargen mit 5 Waben und somit maximal 12 kg verfügbar.

Dadant Blatt

Dadant Magazin In Frankreich wird das Dadant Magazin genormt: NF U82-101: 1950-03-01. Die Masse werden auf gerade, metrische Masse angepasst:

  • Bruträhmchen 435 mm x 300 mm
  • Honigrähmchen 435 mm x 159 mm
  • 12er Zarge wird zu 500 mm x 500 mm x 295 mm (LxBxH)

Dadant mit Honigraum Unterschiedliche Hersteller haben die gleichen Vorgaben für kompatible Magazine. Dadant Blatt Magazine können aber mit keinem anderen Magazinsystem kombiniert werden!

Magazine nach dieser «Dadant Blatt» Norm finden eine grosse Verbreitung in Frankreich und der Romandie.

Zander

Enoch Zander (1874 - 1957) forschte die Bienen in Erlangen, schrieb mehrere Bücher und entwickelte die nach ihm benannte Magazinbeute.

Gerhard Liebig (1948 - ) forschte über die Bienen in Stuttgart-Hohenheim und optimierte die Zanderbeute zur Hohenheimer Einfachbeute.

Zander Magazine sind in Süddeutschland verbreitet und eignen sich für die modulare Betriebsweise mit Brutraum auf zwei Zargen.

Deutsch Normal Mass (DNM)

Segeberger Beute oder auch Segeberger Styroporbeute: Die Benennung der Beute beruht auf ihrer Entwicklung an der Imkerschule Bad Segeberg. Produziert wird sie seit 1971, anfänglich im Auftrag des Landesverbandes Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker. Die Zargen der Beute werden mit jeweils 11 Rähmchen im Deutsch Normalmaß (DNM) bestückt.

Volksbeute nach Warré

Volksbeute Kernstück der Betriebsweise nach Émile Warré (1867 - 1951) bildet das Unterstellen von zwei Zargen im Frühling und das Ernten der oberen, mit Honig gefüllten Zargen im Spätsommer. Das Bienenvolk überwintert auf 2 Zargen. Ein grosser Honigertrag kann mit dieser Betriebsweise nicht erwartet werden.

Warré empfiehlt nur Oberträger mit Stabilbau einzusetzen. Dies macht eine Inspektion der Brut schwierig. Darum sollte diese Beute von unerfahrene Imkern nur mit Rähmchen verwendet werden.

beuten.1620916651.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/05/13 16:37 von felserm

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