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Amerikanische Faulbrut
Grundlagen
Bei der Amerikanische Faulbrut (AFB) werden in den ersten 48 Stunden die Larven über den Futtersaft mit den Sporen des Bakteriums Paenibacillus larvae infiziert. Die Sporen sind sehr widerstandsfähig und bleiben über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte infektiös. Sie bleiben auf den Bienen, im Honig und Wachs und auch auf den Oberflächen der Beuten, Werkzeuge und Kleider des Imkers.
Sobald die Sporen im Darm der Larven gekeimt sind, produzieren die Bakterien Enzyme und Toxine, mit deren Hilfe sie die Zellwände durchdringen und ins Blut gelangen und die Larve so stark schwächen, dass sie stirbt. Nach dem Tod zersetzt das Bakterium die Bienenlarve vollständig zu einer fadenziehenden Masse, die später zu einem Faulbrutschorf eintrocknet, der die infektiösen Sporen enthält. Adulte Bienen werden nicht infiziert, können aber mit den Sporen die Krankheit übertragen.
- Webseite des Agroskop zur Amerikanischen Faulbrut
- Eintrag in Wikipedia zuAmerikanische Faulbrut
- Merkblatt von Bienen Schweiz zu 2.1 Faulbrut
Sanierung
In der Schweiz ist aktuell die einzige Lösung die Vernichtung aller Sporen mit Hitze oder geeigneten Reinigungsmitteln. Dies bedeutet in der Regel, dass die Bienen als Träger der Sporen abgetötet werden müssen.
- Technische Weisungen des Bundes zu den Massnahmen im Seuchenfall von Faulbrut (Amerikanische Faulbrut) bei Bienen
Antibiotika
Ausserhalb von Europa (z.B. auch in den USA) ist heute noch Antibiotika wie Tetracycline zur Bekämpfung von Faulbrut zugelassen. Dieses Antibiotika tötet nur die vegetativen Formen des Bakterium, die infektiösen Sporen bleiben erhalten und verbreiten die Faulbrut weiter. Oftmals sind die in Europa importierte Honige stark mit den Faulbrut Sporen kontaminiert. Dies ist als Lebensmittel unbedenklich, stellt aber eine hochgradige Infektionsquelle für unsere Honigbienen dar. Bienen dürfen nicht in Kontakt mit Honig von ausserhalb von Europa kommen.
Impfung
In einer Studie wurde im 2022 gezeigt, dass wenn man der Königin im Gelee Royal Fragmente des Bakterium Paenibacillus larvae zusetzt, die jungen Larven dieser Königin beim Kontakt mit den Sporen 30 bis 50% weniger Symptome der Faulbrut zeigen als die Kontrollgruppe in demselben Versuch.
Am 4. Januar 2023 wurde für 2 Jahre dieser Schluckimpfstoff gegen die Amerikanische Faulbrut in den USA zugelassen. Dies ist inbesondere für die USA wichtig, um vom Antibiotika weg zu kommen. In Europa verzeichnet man so wenige Fälle von Amerikanischer Faulbrut, dass sich wahrscheinlich eine flächendeckende Impfung nicht lohnt.
- Wikipedia: Impfung gegen Faulbrut
- Artikel bei sience.ORF.at: "Schlupfimpfung" für Bienen gegen Faulbrut
- Artikel bei n-tv.de: Impfung für Honigbienen zugelassen
- Zusammenfassung der Studie (auf Englisch): The oral vaccination with Paenibacillus larvae bacterin can decrease susceptibility to American Foulbrood infection in honey bees—A safety and efficacy study