Unsere Honigbiene gehört zu der Familie Bienen (Apidae), zur Gattung Honigbiene (Apis), zur Art Apis mellifera und ist in verschiedene Rassen eingeteilt.

Die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera ist die ursprüngliche Honigbiene in Europa nördlich der Alpen. Sie hat einen dunklen Hinterleib ohne gelbe Ringe als einfaches Erkennungsmerkmal.

Die dunkle Biene macht eher kleine Brutnester und braucht darum seine Zeit, um im Frühling auf Touren zu kommen. Dafür ist mit dieser kleinen Brut der Futterverbrauch bei schlechtem Wetter eher gering. Sie ist also gut an das rauhe, wechselhafte Wetter von Nordeuropa angepasst.

Um eine Honigernte von 100 kg zu erreichen braucht man bei dieser Honigbiene schon mehr als 10 Völker. Darum wurden diese Dunklen Bienen mit duzenden von Völkern in Bienenhäuser gehalten.

Heute werden von den Imkern in der Schweiz noch ca. 1500 Reinrassige Völker der dunklen Biene gehalten, der ganze Kanton Glarus ist ein Schutzgebiet, wo ausschliesslich die Dunkle Biene gehalten werden darf. In unserem Imkerverein gibt es einzelne Züchter, die die Dunkle Biene züchten und erhalten.

Zuchtverband: Verein Schweizerischer Mellifera Bienenfreunde

Die Kärtner Biene (Apis mellifera carnica) wird von dem Imkern kurz als Carnica bezeichnet. Die Kärntner Biene wurde geprägt vom südöstlichen Alpenklima und kommt gut mit heissen Sommern und kalten Wintern zurecht. Sie hat am Hinterleib braune oder dunkelgelbe Ringe, deren Verlauf bei der Rassendefinition genau definiert sind.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie im ganzen deutschsprachigen Raum verbreitet und hat dabei die nördlich der Alpen beheimatete Dunkle Europäische Biene fast vollständig verdrängt. Gründe waren die größere Volksstärke und der damit zu erreichende höhere Honig-Ertrag. Die Kärntner Biene ist sanftmütig, hat aber im Gegensatz zu einigen anderen Unterarten der Apis mellifera einen erhöhten Schwarmtrieb.

In Österreich ist die Carnica die einzige zugelassene Bienenrasse. In der Schweiz ist die Carnica die vorherrschende Bienenrasse. In Kanton Freiburg gibt es mehrere Carnica Züchter.

Zuchtverband: Schweizerische Carnicaimker Vereinigung

Die Italienische Biene (Apis mellifera ligustica) ist eine Honigbiene aus Italien und wird von Imkern kurz Ligustica genannt. Sie ist gut an das warme und trockene Klima angepasst und ist als fleissige Honigsammlerin bekannt. Der Hinterleib hat dunkelgelbe bis hellgelbe Streifen.

Die Auswanderer haben gerne die Ligustica mitgenommen und an verschiedene klimatischen Bedingungen angepasst. Sie ist darum die wohl weltweit am meisten verbreitete Honigbiene. In der Schweiz ist sie die vorherrschende Rasse im Tessin.

Im Jahr 1913 wurde die Dunkle Biene durch Viren auf der Tracheenmilbe auf den Britischen Inseln fast vollstandig ausgerottet. Karl Kehrle hat als Bruder Adam im Kloster Buckfast eine Resistenzzüchtung durchgeführt. Dabei kreuzte er die Königinnen der Italienischen Biene mit Dronen der Dunklen Biene. Später hat er systematisch weitere Unterarten in die Buckfastbiene eingekreuzt. Die Buckfastbiene hat in der Regel die gelben Streifen auf dem Hinterleib von der Ligustica, aber es können auch mal ganz dunkle Bienen entstehen.

Die Erscheinung und äusseren Merkmale sind bei der Buckfastbiene nicht relevant. Das Zuchtziel ist eine krankheitsfeste, vitale, sanftmütige schwarmträge und leistungsstarke Bienenpopulation. Um an einem gegneten Standort bei schönem Wetter mehr als 100 kg zu ernten braucht man nicht mehr als 3 Buckfast Wirtschaftsvölker.

Wegen ihrer Schwarmträgheit und Sanftmut ist sie in Städten und dichten Siedlungen geeignet. Die Buckfastzüchtung auf Resistenz bzw. Resilienz gegen die parasitische Varroa-Milbe macht enorme Fortschritte.

Zuchtverband: Buckfastimkerverband Schweiz